Kanada - Neufundland 1

Inselüberfahrt - Seit wir Bilder von Neufundland gesehen haben, wussten wir: da wollen wir hin!
Also auf nach North Sydney. Hier verlässt die eindrücklich-grosse Fähre das Festland zweimal pro Tag und erreicht 6 - 8 Stunden später die Insel.
Wir reisen in der Nacht, so dass wir frühmorgens ankommen. Die Überfahrt verläuft ruhig und wir schlafen sogar ein wenig in den Schlafsesseln. Frühmorgens erreichen wir das Wunschziel bei Sonnenschein.

Unterwegs - Im Infocenter werden all unsere Fragen beantwortet und wir haben einen ungefähren Plan für die ersten Tage. So erkunden wir nach einem Kaffeestopp mitten in den Büschen die neue Umgebung. Was wir sehen gefällt uns ausserordentlich gut. Vor allem die Weite! Kaum vorstellbar, dass es hier auch Städte mit allem Drum und Dran (Tim Hortens, KFC, Walmart usw) gibt. Aber wir sehen es mit eigenen Augen in Corner Brook. Schnell decken wir uns ein, mit allem, das schon wieder fehlt und dann weiter ins Grüne.
Wassertank aufüllen allein auf weiter Flur

Blow me down Provincial Park - Der Blow me down Provincial Park in der Umgebung um Southead soll unser erstes Ziel sein. Kaum angekommen klettern wir auch bereits auf den Felsen herum und versuchen uns ab all der Schönheit sattzusehen…
Das strahlend schöne Wetter trägt seinen Teil dazu bei und wir erwandern noch vor dem Znacht zwei kürzere Trails.
wenn nur das Wasser nicht so kalt wäre... da lohnt sich der Aufstieg... ... bei dieser Aussicht!

Der nächste Morgen ist dann weniger erfreulich - grau, nass und ungemütlich windig, der Name kommt nicht von ungefähr. Da drehen wir uns doch gleich noch einmal. Oder zweimal.
An einem solchen Morgen aufzustehen erfordert viel Verhandlungsgeschick :) Wer steht zuerst auf und stellt bei Wind und Wetter das Regendach auf, damit Kaffee gekocht werden kann? Wer darf im warmen Bett bleiben und sich vom Kaffeeduft wecken lassen?
Wir haben es geklärt (die Wahl fiel auf den Nicht-Schreibenden) und frühstücken drinnen. Dann packt uns die Abenteuerlust und wir ziehen uns an. Wir wagen uns auf den Southead LighthouseTrail. Trotz Wetter.
Der Märchenwald ist wunderschön. Wir bewegen uns leise und hoffen einen Elch zu sehen. Über Wurzelpfade führt der Weg immer steiler nach oben. Durch sattes Grün. Über weite Ebenen. Geheimnisvoll dampft der Wald. Doch ausser Vögel und Elchspuren sehen wir nichts. Auch von der Aussicht nicht, die schön sein soll. Tropfnass, aber beglückt kehren wir zum Auto zurück.
Wir fahren weiter. Bei der Rückreise nach Port aux Basque, wo die Fähre in Neufundland ablegt, wollen wir nochmals stoppen hier.
Kaffeekochen bei Regen wandern im Regen

Gros Morne National Park - Unser nächstes Ziel und DER Nationalpark in Neufundland. Auch wir sollen begeistert sein und bleiben ganze 5 Tage.
Auf kleinem Raum lassen sich verschiedenste Landschaften entdecken. Hübsche Fischerdörfer mittendrin und überall nur freundliche Menschen. Das Wetter ist uns mehrheitlich wohlgesinnt. Newfoundland - the sunshine state?! Nicht ganz wie wir noch merken sollen.
unterwegs der Winter ist noch nicht weit weg Lobsterfallen wohin wir schauen

Einsame Sandstände und schöne, aber kalte, Sonnenuntergänge erleben wir im Norden des Parks in Shallow Bay. Hier frieren wir bei 2 Grad ein erstes Mal in der Nacht - dank Heizung ist es aber erträglich. Umso schöner ein Frühstück an der wärmenden Morgensonne!
Jaja, auch die kleinen Dinge schätzen wir. So eine Dusche hat schon was - nach einer knappen Woche ohne, geniessen wir das erfrischende Nass und fühlen uns danach spürbar besser!
Shallow Bay alleinallein am schönen Strand in Shallow Bay der Eindruck täuscht - es war kalt! Sanddollar - eine Art Seeigel

Wir unternehmen verschiedene Wanderungen. Alle sind sie sehr gut ausgeschildert und «in Schuss» gehalten. Der Eintrittspreis erscheint bei diesem Aufwand beinahe bescheiden. Insbesondere für uns, denn für 67$ pro Person haben wir eine Jahreskarte für alle Nationalparks in Kanada erstanden. Ein mehr als fairer Preis.

Der sehr touristische Trail durch die Schlucht im Western Brook Pond wird für uns zum Glück ganz einsam, da wir uns entschliessen erst am späten Nachmittag loszugehen (was ganz und gar atypisch zu sein scheint) und einen weniger oft begangenen Pfad nehmen. Elche sehen wir leider immer noch nicht - nur ihre Hinterlassenschaften.
Vom Endpunkt des Trails liessen sich Bootstouren durch die Schlucht unternehmen. Sie sollen ganz eindrücklich sein - würden unser Budget aber erheblich belasten. Wir verzichten. Das werden wir wohl noch des Öftern müssen auf unserer Reise. Doch es gibt auch viel Schönes zu entdecken, das gratis ist. Den Coastal Trail etwa, der hält, was sein Name verspricht.
Auch Wale vom Frühstückstisch aus zu beobachten ist unbezahlbar. So geschehen beim Leuchtturm an der Lobster Cove. Leider sind sie relativ weit draussen und schwierig zu fotografieren. Aber das Erlebnis bleibt so oder so unvergessen.
Wandern im Western Brook Pond Tundra - Landschaft wieder sind wir alleine unterwegs schöne Wolkenbilder an der Lobster Cove unser Übernachtungsplatz... ... mit Aussicht fotogenes Schwemmholz Coastal Trail wandern auf dem Coastal Trail auch liegende Bäume lassen sich entdecken Ausblicke... kulinarische Genüsse!

Hin und wieder gönnen wir uns aber auch etwas. Frische Meeresfrüchte in Rocky Harbour zum Beispiel. In bescheidenen Mengen, wie wir merken. So lässt sich die korpulente Dame vor uns gleich 10 lebendige Lobster in eine Kartonschachtel einpacken!!! Und ein Biker in Lederkluft kauft 5kg Miesmuscheln!
Tierisch geht’s auch bei der Rückkehr zu unserem Standplatz zu und her. Wir sehen einen jungen Schwarzbären am Strassenrand! Er scheint keine Angst zu haben und nähert sich bis auf wenige Meter. Innert Kürze halten dutzende Autos. Je mehr Menschen eintreffen, umso dümmer verhalten sie sich. Jeder will näher ran, es wird gerufen und gepfiffen. Ein Wunder wirft ihm niemand etwas zu fressen hin. Als dann der «Miesmuschel-Biker» mit haarsträubend lauter Musik eintrudelt, wird’s dem Bären verständlicherweise zu bunt und er sucht das Weite… Muss ich erwähnen, dass der Zauber dahin war?
Meister Petz Blumen mag er! und stören lässt er sich dabei fast nicht

Beim Infocenter in Woody Point gibt es eine interessante Ausstellung zu besuchen und auch Wifi. So nutzen wir die Gelegenheit und skypen mit unseren Liebsten, laden neue Reiseberichte hoch und knüpfen dabei Kontakte. Wir lernen Kerstin und Jürgen kennen, welche mit einem Toyota Landcruiser seit 8 Jahren(!) unterwegs sind.
Auch ein freundlicher Mann namens André wirft einen Blick in unser temporäres Büro und hat Zeit für einen Schwatz. Er lädt uns ein, ihn und seine Frau in Surrey in der Nähe von Vancouver zu besuchen - werden wir gerne tun.
Würde einem dies auf einem Schweizer Parkplatz passieren?

Komplett ändert sich die Szenerie in den Tablelands. Der schwermetallhaltige Boden ist giftig und nur wenige Pflanzen, vor allem fleischfressende, können hier überleben. Entsprechend karg ist die Landschaft, welche uns an Marokko erinnert.
Auch hier kommen wir mit kanadischen Rentnern, welche ihr Land im Wohnmobil bereisen, ins Gespräch. Einen Austausch über die Altersgrenzen hinweg, den wir sehr schätzen.
Die Wanderung zur Aussichtsplattform dauert nur eine knappe Stunde. Wir möchten noch etwas weiter und erklimmen in einer mehrstündigen Wanderung über Steine in den schönsten Farben den höchsten Punkt. Die Aussicht bis zum Meer ist atemberaubend. Der Abstieg hat’s dann aber in sich - die nächste Dusche ist verdient!

das Schneefeld ganz hinten ist unser Ziel am Ziel, für diese Aussicht haben sicht die Mühen gelohnt metallische Steine steiniger Abstieg

Ihr seht, uns gefällts in Neufundland. So bleiben wir noch ein bisschen und erkunden auch den Westen der Insel. Hier wollen wir uns auf Eisberg - Jagd begeben. Ob wir fündig wurden, erfahrt ihr im nächsten Bericht.
fotogenes Trout River auch hier muss es Hummer im Überfluss geben die Zeit steht still... und auch Krabben fischen sie hier

Rene Mehmann

2014-07-07 09:07:55

Hallo Weltenbummler Herzlichen Dank für den spannenden Bericht und die wunderbaren Fotos. Der Artikel schildert eindrücklich das Erlebte. Wir freuen uns mit Euch, dass die Reise gut verläuft. Geniesst die Zeit und die Landschaft. Herzliche Grüsse Rene Mehmann/Papi

Michel, Ursi & die Pfoten

2014-07-07 19:11:28

hey ihr Beiden!
Vielen Dank für den tollen Bericht, wir fühlten uns 2 Jahre zurückversetzt- einfach mit anderen Bildern :o) die ELche kommen schon noch! Neufundland ist nach wie vor eine meiner (Ursi) absoluten Lieblingsdestinationen der bisherigen Reise. Geniesst es in vollen Zügen!!!!
lg aus der Werkstatt in Quito***
die Pfoten*

Kölliker-Mehmann Madeleine und Fredi

2014-07-08 16:05:28

Hallo Weltenbummler - liebe Sabine, lieber Andy
Vielen herzlichen Dank für Eure umwerfend schönen Fotos und Berichte !!
Da packt uns das Fernweh und weckt Erinnerungen an die vor Jahren bereisten Gegenden und die Begegnungen mit einzigartigen Tieren und tollen Menschen.
Weiterhin viele schöne Erlebnisse und alles erdenklich Gute.
Herzliche Grüsse und Wünsche
Madeleine & Fredi

Sabine und Andy

2014-07-19 19:08:24

Lieber Papi, vielen lieben Dank für dein Mitdabeisein und deine fleissigen Kommentare. Wir freuen uns immer sehr darüber!! Bis bald
S&A

Sabine und Andy

2014-07-19 19:11:48

Hey paws)

Lieben Dank für eueren Kommentar! Schön, konntet ihr so ein wenig in Erinnerungen schwelgen. Wir haben oft an euch gedacht, da wir das eine oder andere Mal auf einem von euren Stellplätzen waren))
Uns hat Neufundland auch sehr gefallen! Euch auch weiterhin alles Liebe und viele schöne Momente. Lg vom Lake Superior
S&A

Sabine und Andy

2014-07-19 19:14:21

Lieber Fredi, liebe Madeleine

Liebsten Dank für eure Komplimente und euer Mitdabeisein! Wir freuen uns immer sehr über alle Rückmeldungen. Schön, dass ihr euch so an eigene Erlebnisse zurück erinnert. Alles Liebe
S&A


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